Klinische Studien zeigten, dass Hyaluronsäure 0,1% / 0,8% (GENGIGEL® Professional) bei Patienten mit Parodontalerkrankungen und bei Patienten mit zahnchirurgischen Eingriffen zu einer signifikanten Verbesserung relevanter klinischer Parameter und einer verbesserten Heilung führte.
Das Glykosaminoglykan Hyaluronsäure (HA) stellt ein Hauptbestandteil der extrazellulären Matrix dar. Sie hat viele Funktionen, darunter die Aufrechterhaltung der Gewebehomöostase und der Schutz von Zelloberflächen. Sie beeinflusst auch physiologische Prozesse wie Zellhaftung, -migration und -proliferation, Wundheilung, Immunantwort und Entzündungsreaktionen.1
HA wird schon viele Jahre in verschiedenen medizinischen Bereichen eingesetzt. Klinische Studien haben gezeigt, dass HA die Heilung verschiedener Wundarten – darunter Verbrennungen, epitheliale chirurgische Wunden und chronische Wunden – zu beschleunigen und Schmerzen zu lindern vermag.2
In der Zahnmedizin kann HA als Ergänzung zur nicht-chirurgischen oder chirurgischen Parodontalbehandlung eingesetzt werden. Ein systematischer Review mit Meta-Analyse von 13 randomisierten Studien ergab, dass der kombinierte Einsatz von HA mit einer nicht-chirurgischen oder chirurgischen Parodontaltherapie das klinische Resultat verbesserte.3 Yang et al. untersuchten vor kurzem anhand einer randomisierten Studie die klinische Wirksamkeit von HA (GENGIGEL®) bei Patienten mit chronischer Parodontitis.4 Insgesamt wurden 92 Patienten eingeschlossen. Die Patienten der Kontrollgruppe (n = 46) erhielten nach Spülung der parodontalen Taschen eine orale Therapie mit Ornidazol, die Patienten der Beobachtungsgruppe (n = 46) das HA-Gel plus Ornidazol. Nach einer Behandlungsdauer von 4 Wochen zeigte sich in der Beobachtungsgruppe eine signifikant höhere Gesamtansprechrate als in der Kontrollgruppe (93,4% vs. 73,91%, p < 0,05). Parameter wie Sondierungstiefe, Blutungs- und Plaque-Index hatten sich in den Beobachtungsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant verbessert. Gleichermassen lag auch die Konzentration an Entzündungsfaktoren in der Beobachtungsgruppe signifikant tiefer als in der Kontrollgruppe (p < 0,05).
Yildirim et al. bewerteten den Effekt einer topischen Anwendung zweier HA-Formulierungen (GENGIGEL® Professionell und Consumer) auf die postoperative Beschwerden und die Wundheilung nach einem freien Gingivatransplantat (FGG).5 Dazu wurden 36 Patienten in drei Gruppen randomisiert. In den Gruppen Test 1 und Test 2 wurden die beiden HA-Formulierungen in Gelform gemeinsam mit einem Parodontalverband auf die palatinale Entnahmestelle des Gingivatransplantats aufgebracht. In der Kontrollgruppe wurde die Wunde nur mit einem Parodontalverband abgedeckt. An den Tagen 3, 7, 14 und 21 wurden Schmerzen und Brennen mit einer visuellen Analogskala erhoben. Die Vollständigkeit der Epithelisierung und farbliche Übereinstimmung wurde an den Tagen 3, 7, 14, 21 und 42 erfasst.
An den Tagen 3 und 7 hatten die Patienten der beiden Testgruppen signifikant weniger Schmerzen als die Patienten der Kontrollgruppe (jeweils p < 0,001). Eine vollständige Epithelisierung wurde bei allen Patienten der beiden Testgruppen am Tag 21 und in der Kontrollgruppe am Tag 42 erreicht. Beide Testgruppen hatten am Tag 21 und Tag 42 signifikant höhere Werte bei der Farbübereinstimmung als die Kontrollgruppe. Die topische Anwendung von GENGIGEL® hatte damit einen positiven Einfluss auf postoperative Schmerzen und beschleunigte die palatinale Wundheilung.